Tribute-Alben waren anno 1955 noch kein Alltagsgeschäft. Insofern hatte es schon sehr viel zu bedeuten, wenn eine Jazz-Legende einer anderen eine solche Ehre erwies. Louis Armstrong arbeitete mit dem drei Jahre jüngeren (doch schon 1943 verstorbenen) Fats Waller nur zweimal (in beiden Fällen auch nur sehr kurz) zusammen, doch war ihm die Bedeutung des begnadeten Songwriters und stilbildenden Pianisten natürlich bewußt: Ganz einfach einer der größten Wegbereiter des Jazz. Satchmos Verbeugung vor dem Genius Waller ist konsequenterweise stilistisch eine der LPs, in denen er sehr eng am New Orleans Jazz und frühen Swing blieb – Modernismen in Richtung Entertainment wären da auch fehl am Platze gewesen. Und wie alle späten Armstrong-LPs, bei denen er bei der Musik blieb, die er mit entwickelt (wenn nicht erfunden) hatte, zählt auch diese zu seinen besten aus der HiFi-Ära. Und die hier zu hörenden Duette mit Sängerin Velma Middleton könnten möglicherweise Pate gestanden  haben für die Zusammenarbeit mit Ella Fitzgerald, die nur ein Jahr später ihren Anfang nahm…! – Hervorragende Mono-Aufnahme, die Pure Pleasure hier in labelüblich ausgezeichneter Weise wieder aufgelegt hat. (1955/2008)