Bright Eyes

Down In The Weeds Where The World Once Was

Label/AN:  Dead Oceans, DOC210LP
Format:  2 LP + Download

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Rezension

Neun Jahre haben Conor Oberst und seine Mitstreiter Mike Mogis und Nathaniel Walcott die gemeinsame Band ruhenlassen, verfolgten eigene Ziele. 2017 wuchs die Idee, wieder gemeinsam zu schreiben und aufzunehmen. Was dabei herauskam, könnte man als verspätetes „Sgt. Pepper’s“ des Trios bezeichnen; alternativ auch als ihr „A Night At The Opera“: Ein Gipfelpunkt, der bunt schillernd und opulent alles enthält, was diese Band kann, und wer sie von Anfang an (oder wenigstens seit dem 2002er Durchbruch „Lifted…“) verfolgt hat, weiß, daß das eine Menge ist. Das Intro ist so bizarr wie lang, aber es erfüllt seinen Zweck: Die Spannung auf das, was folgt, liegt tief im roten Bereich. Und wenn es dann endlich losgeht, ein letztes Mal die Instrumente gestimmt werden und Conor Oberst anfängt zu singen, der Song („Dance And Sing“ heißt er treffend) sich nach vorsichtig wackeligem Einstieg bald zu zu majestätischem Orchester-Folk Pop steigert – was für ein Glücksmoment! Orchester und Chor kommen oft vor auf „Down In The Weeds…“, aber man wird nicht übersättigt: Immer neue Aufwinde in Form von Walcotts fabelhafter Orchestrierungskunst tragen das Album in immer größere Höhen (nur gelegentlich hält es im Gleitflug inne), am Ende sehen wir es im „Comet Song“ im Nachthimmel verschwinden, es verglüht in einer Art Reprise des Intros. Es ist ein atemberaubender Trip. Und man kann ihn immer wieder unternehmen. (2020)

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