Die Schattenseiten der Turner-Ehe sind hinreichend bekannt. Nicht zu leugnen ist dennoch, daß das Duo gerade gegen Ende seiner Existenz für einige der heißesten Soul-Funk-Scheiben ever verantwortlich zeichnete. 1971 war da etwa „Working Together“, mit einer weißglühenden Version von CCRs „Proud Mary“; im Folgejahr (wobei dazwischen noch zwei weitere exzellente LPs lagen!) erschien mit „Feel Good“ ein weiteres Funk-Monument: Ein Album, das auch dann kein Jota an Energie verliert, wenn das Tempo mal gedrosselt wird – und das man mit Fug und Recht als Quintessenz des Black Music-Geschehens der vergangenen fünf Jahre bezeichnen könnte (von Otis Redding über James Brown, Sly Stone, Isaac Hayes und Curtis Mayfield bis Funkadelic). Wobei es nicht nur Tinas überragende Vokal-Performance ist, die überwältigt: Ike Turners Rang als Gitarrist wird immer noch unterbewertet. Und der Rest der Band steht dem in nichts nach, man hätte gerne eine komplette Besetzungsliste… (1972/2012)