Rezension
1964 hatten Harnoncourt und das von ihm gegründete Originalklang-Ensemble die „Brandenburgischen“ zum ersten Mal eingespielt – eine der großen Pionier-Leistungen der damaligen Alte Musik-Bewegung. Knapp zwei Dekaden später gab es ein Update – mit mindestens ebenso spektakulärem Ergebnis; tatsächlich ist es diese Aufnahme, die seither für Neueinspielungen seitens der Kritik regelmäßig als Referenz verwendet wird. Unüberhörbar ist, wie sehr das Orchester in musikalischer Hinsicht gewachsen war; die solistischen Leistungen ebenso wie das Ensemblespiel sind schlicht überragend (allein Friedemann Immers unglaubliche Leistung auf der ventillosen Naturtrompete im zweiten Konzert!); bei absolut perfekter tonaler Balance. Und bei allem, was man gegen frühe Digitalaufnahmen vorzubringen haben mag: Schon die Telefunken-Originalpressung hiervon ist ein (für Puristen unbequemes) Gegenbeispiel. (1982/2021)