Rezension
Die Rache der Country-Musik in Gestalt der Singing Cowboys. Jenes obskure Duo ist angeblich auf einer abgelegenen Farm in den Hügeln von Tennessee zu Hause; ein anderes Gerücht siedelt sie jedoch irgenwo in einer norddeutschen Kleinstadt an. Stilistisch lassen sie nichts aus, um sich bei Puristen unbeliebt zu machen. Klassiker wie “Tom Dooley”, “Wabash Cannonball”, “Folsom Prison Blues” und andere nicht ganz so bekannte Songs des Genres (Eigenkompositionen haben die SC nicht nötig) erfahren Behandlungen, die ihre Verfasser wahrlich nicht vorhersehen konnten – übrigens mit minimalem Equipment: Kein Schlagzeug, selten Bass und elektrische Gitarre; in der Regel kommen nur zwei (Konzert-)Gitarren zum Einsatz. Das Frappierende: Nicht alle Versionen sind (mehr oder weniger) böse Parodien; in vielen Fällen bleibt vom ursprünglichen Song zwar nicht viel übrig, aber das Ergebnis überzeugt dennoch. Und außerdem haben sie den Cow Hop erfunden, dem zweifellos die Zukunft gehört (oder etwa nicht?!). Die 10” ist auf lächerliche 200 Stück limitiert und erscheint nur auf Vinyl! (1997)