Rezension
Nachdem sein klassisches Trio durch den Unfalltod des Bassisten Scott LaFaro zerbrochen war, ist dies Evans‘ erste LP unter eigenem Namen mit einem Partner (er hatte sein neues Trio mit Bassist Chuck Israels allerdings zuvor auf einer Herbie Mann-LP eingeführt). In Jim Hall, wie Evans ein Meister der musikalischen Ökonomie, fand er den zu diesem Zeitpunkt vielleicht bestmöglichen Seelenverwandten. Es entstand ein für die Epoche höchst ungewöhnliches Album, von der Ästhetik des Klappcovers (Künstler und Titel auf der Rückseite, innen kein Klappentext, sondern ein rhapsodisches Gedicht) bis zum intimen, auf magische Art Meditation und Swing verschmelzenden Inhalt. Immer wieder erstaunlich, wie wenig Töne manche Leute brauchen, um große Musik zu erschaffen… (1962/2012, Pressung aktuell)