Rezension
Ein Trennungsalbum sei sein Solo-Debüt, sagt der einstige Sänger der 2018 offiziell aufgelösten Wild Beasts; er habe „mit sich selbst Schluß gemacht“. In der Tat kommt „Diviner“ einer Neudefinition gleich. Wer eine Fortsetzung des 80er-Pop seiner Band erwartet, wird wohl enttäuscht werden. Stattdessen offenbart sich Thorpe in minimal arrangierten, sensibilistischen Klavierballaden. Nicht so selten kommt einem dabei Kate Bush in den Sinn, gelegentlich auch Brian Eno oder Peter Gabriel, auf jeden Fall auch jüngere Kollegen wie Antony Hegarty, Tim Hecker oder Benjamin Clementine. Ein intimes, kammermusikalisches Meisterwerk, in das sich tief einzutauchen lohnt – und das die Hoffnung nährt, daß diese musikalische Laufbahn noch einige Überraschungen bereithalten wird. (2019)