Jelly Roll Morton

The Chant

Label/AN:  Monk, MK329
Format:  LP

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Rezension

Neben seinen 1923/24er Klavier-Solo-Aufnahmen sind die 1926er Band-Aufnahmen für Victor wohl das bedeutendste Erbe des Mannes, der von sich behauptete, den Jazz erfunden zu haben. Mortons Mangel an Bescheidenheit hat seinem Nachruhm mehr geschadet als genützt, doch unzweifelhaft ist der Pianist, Komponist und Arrangeur einer der ganz großen Pioniere des frühen Jazz. Ein besonderes und hier sehr gut nachzuhörendes Talent Mortons bestand darin, aus der Drei-Minuten-Limitierung der Schellackplatte eine Tugend zu machen: Unglaublich, was allein in der legendären Aufnahme des „Black Bottom Stomp“ (mit der diese Zusammenstellung beginnt) alles steckt, und man hat gewiß nicht den Eindruck, es sei zuviel – der Song fühlt sich nur deutlich länger an, als er ist! Morton, der mit seiner später an den Tag gelegten Prahlerei nach seinem Umzug nach New York manch einen Musiker vergraulte, hatte in seiner größten Zeit in Chicago allerdings mit seinen Red Hot Peppers auch eine wahrhaft stellare Band um sich, bestehend u.a. aus Johnny Dodds, George Mitchell, Darnell Howard und Kid Ory. Neben Armstrongs Hot Five/Hot Seven-Aufnahmen gehört das hier zum wichtigsten Jazz-Erbe dieser Ära, und die Klangqualität dieser Überspielungen ist erstaunlich gut! (2010)

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