Was für europäische Ohren besonders traditionalistisch klingen mag (da rein akustisch instrumentiert), ist in Wirklichkeit etwas ganz Neues. Denn die beteiligten Musiker und ihre Instrumente repräsentieren unterschiedliche Teile Malis: Die Ngoni (Makan „Badjé“ Tounkara) die nördliche Wüstenregion, das Balafon (Lansine Kouyaté) die Zentralzone und die Kora (von einem der größten lebenden Meister, Ballaké Sissoko, gespielt) ist eher in der angrenzenden Casamance-Region im Süden Senegals zu Hause. Das Trio symbolisiert die Einheit ihrer vom Bürgerkrieg zerrissenen Heimat, es ist eine direkte Fortsetzung von Sissokos 2013er Album „At Peace“, welches ebenfalls von dem französischen Cellisten und Grenzgänger Vincent Segal produziert worden war. Dessen Instrument man übrigens auch hier immer mal wieder hören kann, erstaunlich selbstverständlich mit seinen afrikanischen Verwandten korrespondierend. Die Inhalte der acht Songs sind auf dem Innencover wiedergegeben, aber der inzwischen 64jährige griotische Sänger, der als einer der bedeutendsten Vokalisten des Kontinents gilt, hat eine von diesen seltenen Stimmen, bei denen Textverständnis gar nicht so wichtig ist: Man wird direkt von ihrem Klang, ihrer Wärme und sanften Autorität berührt. Bedeutende Musik. – Die Vinylausgabe ist vermutlich abermals extrem limitiert. (2014)