Rezension
Nicht nur der Name ist auf dem dritten Album der britischen Indie-Disco-Band New Young Pony Club einer radikalen Verschlankung unterzogen worden. Das einstige Quartett besteht jetzt nur noch aus Tahita Bulmer und Andy Spence. Auch sonst wurde auf alles verzichtet, was als überflüssiger Ballast interpretiert werden könnte (zum Beispiel ein Albumtitel). Die Songs enthalten kein Gramm Fett zuviel. Ein radikal-elektronischer Pop-Entwurf, glasklar und kalt (mit Bulmer als idealer Eiskönigin), aber doch: infektiös. In Nummern wie „Things Like You“ gelingt so etwas wie ein absurder Spagat zwischen Kraftwerk und ABBA. Bei aller Reduziertheit sind die Songs auch durchaus komplex, manches wird sich erst nach wiederholtem Hören entfalten. Aber fast jeder Track zieht Richtung Tanzfläche. Ein spannender Balance-Act – und definitiv eines der besten Dance-Pop-Alben des Jahres. (2013)