Rezension
Er gehört zwar nicht zur ersten Soul-Generation, hat die Anfänge und die Pioniere der Gattung aber bereits bewußt erleben können – und sein Schallplattendebüt liegt doch immerhin ein halbes Jahrhundert zurück. Lee Fields macht also keinesfalls „Retro-Soul“ – der Mann ist echt, und was er tut, ist, einen klassischen Stil zu pflegen. Auf allerhöchstem Niveau, mit großartigen Songs und einer fantastischen Band im Rücken, geführt von Leon Michaels, der das Album auch produzierte. Fields, der sich zu Beginn seiner Karriere vor allem an James Brown orientiert hatte, ist 50 Jahre später ein weit versatilerer Sänger, der auch Meistern wie Bobby Womack und Wilson Pickett auf Augenhöhe begegnen kann. Ein spätes Meisterwerk, und es klingt kein bisschen gestrig. Nur gut. (2019)