David Bowie höchstselbst hatte den Wunsch geäußert, James Murphy möge seine 2011 aufgelöste Band doch bitte auferstehen lassen. Mit dem plötzlichen Tod der Pop-Ikone blieb dem großen Bowie-Bewunderer Murphy dann kaum ein anderer Weg, als weiterzumachen. Man darf in diesem Falle wohl behaupten, daß er bei der Arbeit am vierten LCD Soundsystem-Album über sich hinauswuchs, denn „American Dream“ ist einer der mutigsten, umfassendsten Pop-Entwürfe, den man in den letzten Jahren irgendwo auf der Welt hören konnte. Murphy ist Jim Morrison, David Byrne, Bowie, Bono und Dave Gahan in einer Person, führt als großer Schamane durch ein Programm, das großes Pop-Pathos, Pink Floydsche Edel-Psychedelia, klassischen Rock und tanzbaren Elektropunk so zwingend miteinander verbindet, als gäbe es gar keine andere Möglichkeit. „American Dream“ ist episch, groovy und sogar politisch: Ein Album für Kopf, Seele und Beine. Die wachsen nicht auf Bäumen. Schon gar nicht in solcher Größe. – Das Vinyl sollte nun endlich problemlos lieferbar sein. (2017)