Nach ihrem Ausflug in den Cool Jazz („Resonator“, 2016) ist Kathryn Williams hier zwar wieder näher an ihrem ursprünglichen Idiom, dem Folk Song, ein „gewöhnliches“ Genre-Album kann man es aber kaum nennen. Schon das Projekt an sich ist bemerkenswert: Williams arbeitete diesmal eng mit der Schriftstellerin Laura Barnett zusammen. Deren neues Buch heißt „Greatest Hits“, es erzählt die Geschichte einer fiktiven Songwritertin der Laurel Canyon-Ära anhand ihrer Songs – eben jener, die man hier hört. Wer die Zeit erübrigen kann, sollte sicherlich das konsequent erst parallel zum Album veröffentlichte Buch lesen (bislang allerdings nicht in deutscher Übersetzung vorliegend), doch natürlich funktioniert das Album auch so. Da die Songs dem Buch entsprechend eine gut drei Dekaden währende Karriere repräsentieren, kann Williams ihre immer wieder erstaunliche Vielseitigkeit ausspielen: Neben sanften akustischen Songs gibt es Girl Group-Pop, West Coast und Blues Rock; anderes erinnert an Mazzy Star; selbst die elektronische Phase der fiktiven Kollegin („Architect“) überzeugt auf ganzer Linie. Ein weiterer Höhepunkt in dieser lückenlos brillanten Diskographie. (2017)