Jim Hart ist der nun schon seit geraumer Zeit wohl interessanteste Vibraphonist seiner Generation; mit Bassist Michael Janisch und Drummer Dave Smith nahm er seit 2013 drei begeisternde Alben auf. Nun erweitert er das klangliche Spektrum der Band gleich doppelt um Saxophon (Antonin-Tri Hoang) und Gitarre (Hannes Riepler) – labyrinthischer war Harts Musik noch nie. Polyrhythmik war immer schon ein Markenzeichen des Trios, nun kommen noch die verschlungenen Improvisationen der beiden Solisten hinzu: Man kann sich verlieren in diesen sechs auf drei LP-Seiten verteilten Tracks, die als Hintergrundmusik denkbar ungeeignet sind, für konzentrierte Hörer aber einem wahren Füllhorn gleichkommen: Bis man diese Musik ganz erschlossen hat, sind sicher ein paar Anläufe vonnöten. Das fabelhafte Artwork rundet diese Sternstunde des zeitgenössischen Jazz ab: Als hätte René Magritte mit Storm Thorgerson kooperiert! (2018)