Eine der spannendsten Trompeten-Platten im Jazz der letzten Jahre kommt von einem Perkussionisten. Trilok Gurtus Faszination für das Instrument ist bekannt, legendär sind seine Kooperationen mit Don Cherry – Gurtu erinnert an den 1995 verstorbenen Freund und Mentor mit einem halbminütigen Ausschnitt aus einem gemeinsamen Konzert aus den 70ern, sozusagen als Ouvertüre. Anschließend folgt eine abenteuerliche Klangreise in Form von zehn Stücken mit sieben verschiedenen Trompetern – mit Betonung auf „verschieden“! Der Türke Hazan Gözetlik, der skandinavische Minimalist Nils Petter Molvaer, der Libanese Ibrahim Malouf, der melodieselige Italiener Paolo Fresu, der Deutsche Matthias Schriefl, der Amerikaner Ambrose Akinmusire, schließlich Matthias Höfs, den man eigentlich nur von der klassischen Musik her kennt: Sieben vollkommen unterschiedliche Arten des Trompetespiels. Gurtu, der Wanderer zwischen den Welten und Grenzüberschreiter, stellt sich auf jede davon ein: Wir hören Orientalisches, Funkiges, Fusion-Jazz und vieles mehr; nicht zuletzt natürlich auch immer wieder Gurtus indische Wurzeln. Eine musikalische Weltreise – wir fahren jedoch nicht mit Zug, Auto oder Schiff, sondern per Trompete… (2013)