Die Rhythmus-Sektion aus Niels-Henning Ørsted Pedersen und Billy Hart ist natürlich auch erstklassig, aber der Co-Star in Getz’ 1977er Quartett war die phantastische Pianistin Joanne Brackeen! Die arbeitete zwar auch Ende der 50er schon mit Größen wie Dexter Gordon, Teddy Edwards oder Charles Lloyd zusammen, Schallplatten-Aufnahmen aber sind vergleichsweise rar. Von Sängerinnen abgesehen sind Frauen im Jazz in jener Ära bekanntlich eher die Ausnahme; wie so oft mußten sie einfach doppelt so gut sein wie ihre männlichen Kollegen, um sich durchzusetzen. Brackeen hatte da hörbar kein Problem mit und zeigt ihre Klasse am Flügel wie am Rhodes. Der 50jährige Saxophonist ist ebenfalls in bester Form – daß er seine Lust an musikalischen Abenteuern noch lange nicht verloren hatte, zeigten dann ja auch die Fusion-Experimente auf den folgenden Studioalben, ob man die nun mag oder nicht. Alles andere als ein Lückenfüller in der Getz-Diskographie! (Und, natürlich, labelüblich erstklassig aufgenommen!) (1977; Pressung aktuell)