Rezension
„Sweet Old World“ war anno 1992 das letzte Album vor Williams‘ bis heute längster diskographischer Pause, die erst sechs Jahre später mit Veröffenlichung ihres großen Durchbruchs „Car Wheels On A Gravel Road“ endete. Ein exzellentes Album – dessen pop-affine Produktion (in der noch eine Menge 80er-Ästhetik steckt) aber dem Wesen der Songs nur bedingt gerecht wurde. Wohl deswegen hat die Sängerin nun ein Vierteljahrhundert später das ganze Werk einer vollständigen Revision unterzogen. Es ist freilich nicht nur der Sound, der diese Lieder über Tod, Verlust und Reue nun in ein ganz anderes Licht rückt. Es ist auch eine sensibel auftrende Band (u.a. Wallflowers-Gitarrist Stuart Mathis und der unfehlbare Greg Leisz), vor allem aber die dem Material nun viel angemessenere, brüchige Stimme der nun 64jährigen. Man möchte die Ur-Version deswegen nicht missen, aber daß Williams diese Neufassung wichtig war, kann man sehr schnell nachvollziehen… (2017)