Rezension
Man kann diese Band als aufmerksamer Hörer und Klappentextleser durchaus kennen, als Band der außergewöhnlichen Pianistin/Sängerin Elisabeth Trummer nämlich, für Fans des aktuellen Jazz‘ längst auch international kein unbekannter Name mehr. An jenem 21. Mai 2013 in den Ludwigsburger Bauer-Studios aber spielte das Trio vor kleinem Publikum mit einem Gastpianisten – dem Ukrainer Vadim Neselovskyi, bekannt u.a. aus Gary Burtons Next Generation Quintet, der aufgrund seiner eleganten Geläufigkeit gerne als „Chopin of the jazz piano“ bezeichnet wird. Mit seinen osteuropäischen Wurzeln erweist sich Neselovskyi als optimaler Partner: Schlagzeuger Bodek Janke ist halb Pole, halb Russe; Bassist Philipp Bardenberg zur Hälfte Jugoslawe, der unlängst in Montreux gefeierte Ausnahmegitarrist Vitaliy Zolotov ebenfalls Ukrainer; die Integration der verschiedenen östlichen Musiktraditionen in den zeitgenössischen Jazz ist erklärtes Ziel des Ensembles, welches den Osten nicht von ungefähr im Namen führt. Das Ergebnis ist in jeder Sekunde spannungsgeladen und voller ungewöhnlicher Klangfarben und Rhythmen. Es gibt ständig Neues zu entdecken – und man wird dies sehr wahrscheinlich auch nach wiederholtem Hören noch tun… Die puristische Analog-Aufnahme ist auch bei der zweiten Neuklang-Vinyl-Produktion auf höchstem Niveau: Schon bei den ersten Klaviertönen möchte man schwören, einen besonders guten Direktschnitt zu hören! (2013)