Eine der wegweisenden LPs dieses besonderen Jahrgangs. Die Talking Heads stellten von Anfang an ihre Sonderstellung innerhalb der Szene um das New Yorker CBGB’s fest. Die Haltung war Punk, die Musik war es nicht. Die enthielt einerseits klare Pop-Verweise, war andererseits aber voller Hakenschläge: Rhythmus- und Tempo-Wechsel, seltsame Harmonien (auf noch seltsamere Gitarren-Stimmungen zurückzuführen), dazu Texte, die oft weder Reime noch ein erkennbares Versmaß aufwiesen und schließlich David Byrnes Stimme, die zwar stets angestrengt wirkte, aber sofort faszinierte und zum Zuhören zwang. Man spürt fortwährend, daß Byrne jederzeit einen veritablen Mainstream-Pop-Hit aus dem Ärmel schütteln könnte (mit „Psycho Killer“ tut er’s beinahe), ihm dafür aber die Zeit zu schade ist. So erschuf er statt dessen eine Musik, deren Neuartigkeit nach mehr als drei Jahrzehnten kaum nachgelassen hat – gerade in den letzten Jahren wird die ja hundertfach von jungen Bands kopiert! – Preß- wie klangtechnisch sehr hochwertige Rhino-Wiederauflage, auch in der europäischen Version (da mit den US-Preßwerkzeugen gefertigt!). (1977/2009)