Rezension
Samuel Beam, der hinter dem Namen Iron & Wine steckt, ist ein Schrat. Ein vollbärtiger Sonderling. Kein bißchen griesgrämig allerdings: Die rein akustischen Folksongs (meist nur Gitarre, gelegentlich auch mal Steel Guitar, Banjo oder Klavier) zeugen von großer Sanftmütigkeit. Zum ersten Mal (nach einem schon sehr aufhorchenswerten Debüt vor zwei Jahren) hat Beam nun sein trautes Wohnzimmer verlassen und ging ins Studio. Wobei es ihm zum Glück gelungen ist, den Klang zu verbessern, ohne die Intimität seiner Songs zu beschädigen. Songs, die ganz locker mit dem Besten mithalten, was Kollegen wie Will Oldham oder Jason Molina (Songs: Ohia) bislang veröffentlicht haben. Wobei, recht eigentlich, Crosby, Stills & Nash oder die frühen akustischen Simon & Garfunkel die zutreffenderen Referenzen sind… Ein paar Momente (diejenigen etwa, in denen Beam mit seiner Schwester Sarah im Duett singt) auf dieser Platte sind jedenfalls von ganz außerordentlicher Schönheit. (2004)