Manchmal kann mehr tatsächlich mehr sein. Im Falle von Glen Hansards viertem Soloalbum  kann man das behaupten. Zwar gibt es auch hier Momente leiser Intimität, aber mit derart aufwendigen Arrangements hat der Ire bislang noch nie gearbeitet, und sie stehen ihm ganz hervorragend. Die Aufnahmen fanden in Paris statt; während der Zeit in der französischen Metropole lernte Hansard eine Menge Musiker kennen, unter anderem die iranischen Brüder Khoshravesh, die immer wieder tragende Rollen auf diesem Album spielen. Insgesamt sind aber noch 17 weitere Musiker daran beteiligt. Der orchestrale Charakter vieler Songs wirkt aber nie erdrückend – zwischen den Tönen bleibt stets viel Luft. Und Platz für wunderbare Details, die die ohnehin schon erstklassigen Songs zusätzlich vergolden. Vieles an dieser Musik sei, so Hansard, spontan im Studio entstanden. Das dürfte die Erklärung dafür sein, daß sie so natürlich klingt und eben überhaupt nicht opulent. Tatsächlich möchte man behaupten, daß kein Ton verzichtbar sein. Erfreulicherweise gab man sich auch beim Klang große Mühe: David Odlums Aufnahme ist transparent und perfekt ausgewogen; das Mastering stammt von Altmeister Bob Ludwig! (2019)