Rezension

Seit 1973 (da war sie gerade 17) war die Flötistin eines der zentralen Mitglieder von Horace Tapscotts Pan Afrikan Peoples Arkestra. Unter eigenem Namen nahm diese wunderbare Musikerin nur dieses eine Album auf; sie starb mit nur 27 Jahren an Nierenversagen. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen muß sie bereits krank gewesen sein – man spürt nichts davon in dieser lebensbejahenden, auf eine spirituelle Art fröhlichen Musik. Auf dem Nimbus West-Label wurden ab 1979 vor allem Alben der Deep Jazz-Szene von Los Angeles veröffentlicht; prinzipiell gehört dieses Album, das Sebastian mit u.a. Drummer Billy Higgins, Pianist Bobby West, Roberto Mirana am Bass und Vibraphonist Rickey Kelley aufnahm, auch zu diesem Subgenre – es ist allerdings von einer in diesem Zusammenhang seltenen Unbeschwertheit, von einem schwer in Worte zu fassenden offenen Flow geprägt. Eine simple Begegnung mit dieser charismatischen Frau konnte einem den Tag vergolden, wie sich diverse Zeitzeugen erinnern. Wer diese Musik hört, wird nicht daran zweifeln. (1981/2019, Pressung aktuell)