Rezension
In Neapel geboren, in New York aufgewachsen, in Paris lebend: Daß der Schlagzeuger von Lokomotiven als Symbol für Bewegung und Verbindung zwischen Entfernungen faszniniert ist, überrascht da kaum. Auf seinem zweiten Album als Leader finden wir ihn inmitten eines entsprechend internationalen Sextetts aus dem in Barcelona lebenden Trompeter Raynald Cohen, dem US-Altsaxophonisten Matt Chalk, dem Sarden Matteo Pastorino an der Bassklarinette (für dessen Beiträge allein sich das Album schon lohnt!), dem französischen Vibraphonisten Alexis Valet und dem dänischen Bassisten Felix Moseholm. Ciniglio selbst erweist sich in diesem hervorragenden Ensemble nicht nur als äußerst inspirierter Schlagzeuger, sondern auch als sehr bemerkenswerter Komponist und Arrangeur, ein Meister interessanter Klangfarben und kontrapunktischen Zusammenspiels. Hochspannende, dabei erstaunlich zugängliche Musik, die (nicht nur!) Fans von Gil Evans dringend ans Herz gelegt sei. (2021)