Zwar war Ibrahim Ferrer nicht ganz so alt wie seine Kollegen Compay Segundo und Ruben González, als ihn Ry Cooder für sein Kuba-Projekt aufgespürt hatte – doch seine Musikerkarriere hatte der Sänger schon seit Jahrzehnten zugunsten von Gelegenheitsjobs auf Sparflamme gehalten; im isolierten Kuba war mit Musik kein Geld zu verdienen gewesen. Als das Buena Vista Social Club-Album erschien, war Ferrer 70 – und urplötzlich ein Weltstar. Zwei Jahre später nahm er dann tatsächlich sein Solo-Debüt auf, natürlich mit exzellenten kubanischen Musikern, darunter auch einigen Buena Vista-Kollegen. Vor allem González spielt eine wichtige Rolle – insbesondere auf dem Höhepunkt des Albums, „Mamí Me Gustó“, einem Klassiker aus der Feder des legendären kubanischen Bandleaders Arsenio Rodríguez, in dessen Band Jahrzehnte zuvor kein anderer als González selbst am Klavier gesessen hatte! Von diesem energetisch swingenden Song abgesehen, ist die Stimmung hier deutlich entspannter und gedeckter als auf dem Buena Vista-Album: Eine romantisch-nostalgische, vielleicht verklärende, aber definitiv wunderbare und berührende Liebeserklärung an eine Musiktradition, die es so nicht mehr lange geben würde… – Erstmals auf Vinyl! (1999/2016)