Rezension
Von allen Gitarrenfürsten hat Steve Vai wohl die merkwürdigste Laufbahn: Nach Unterricht bei Joe Satriani und Studium in der renommierten Berklee School Of Music zu Boston stieg er von dort aus direkt in Frank Zappas Band ein – um anschließend Engagements bei Van Halen und Whitesnake anzunehmen. Weswegen es unter den großen Axtschwingern im Metal wohl auch kaum einen vielseitigeren (bzw. -saitigeren: für den Gitarrenhersteller Ibanez entwickelte er ein siebensaitiges Instrument!) gibt als ihn. Am deutlichsten vielleicht zu hören auf seinem zweiten und besten Soloalbum, das – weitestgehend instrumental – Vai auch als sehr versierten Komponisten auswies. Zwischen genretypischer (aber stets raffiniert ausgeführter) Hard Rock-Virtuosität kann man immer wieder die Zappa-Schule wahrnehmen, doch Vai besteht auch als Balladen-Interpret mit echter Passion. Insgesamt eine der außergewöhnlichsten Gitarristen-Platten (mindestens) ihrer Dekade! (1990/2013)