Rezension
Gearbeitet hat der norwegische Extremgitarrist mit einem unglaublichen Spektrum an Künstlern – von Ray Charles über Ute Lemper, Jan Garbarek, Nils Petter Molvær oder Bill Laswell bis David Sylvian. Seine eigene Diskographie ist entsprechend abwechslungsreich; Aarset hält sich nie lange am selben Punkt auf. Nachdem er sein Instrument zuletzt extrem verfremdet hatte, darf es nun mal wieder nach Gitarre klingen – meistens jedenfalls –, aber „konventionell“ ist dieses Album natürlich noch lange nicht. Das ahnt man schon, wenn man liest, daß die Stammband neben Aarset aus zwei Drummern (Erland Dahlen und Wetle Holte) sowie einem Bassist/Keyboarder (Audun Erlien) besteht, dazu gibt es Gastauftritte der Elektronik-Produzenten Jan Bang und John Derek Bishop sowie Trompeter Arve Henriksen. Die Musik ist entsprechend perkussiv, gleichzeitig aber sehr flächig angelegt. Man darf dieses Album getrost auch in die Post- oder gar die Prog Rock-Abteilung stellen; den Jazz-Begriff jedenfalls muß man weit fassen – und auf dieser Reise immer wieder auf Überraschungen gefaßt sein! (2021)