Pete La Roca

Basra

Label/AN:  Blue Note, 0838650
Format:  LP 180g

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Rezension

Dieser geniale Drummer hat leider viel zu wenige eigene Platten gemacht (und den Jazz um wichtige Unterstützung betrogen, indem er ab 1968 als Anwalt arbeitete). Sein Debüt als Leader war diese 1965er-Blue Note-Sternstunde mit der außergewöhnlichen Besetzung Joe Henderson, Steve Kuhn und Steve Swallow – ein Album, das einen Song-für-Song-Kommentar verdient. Das beginnt mit einer sagenhaften Fassung von Ernesto Lecuonas „Malaguena“ – Latin kollidiert mit Free, und es funkt zwischen den ungleichen Partnern! An Hendersons Sax konnte man sich nach dieser Aufnahme vermutlich die Finger verbrennen. Das folgende „Candu“ ist im Grunde ein Blues, klingt aber nicht so… Mit „Tears Come From Heaven“ folgt ein bemerkenswertes Wechselbad in Harmonik (Details im Covertext), dann kommt vorne auf Seite zwei das Titelstück: Ein Monster in arabischer Rhythmik, das auf einem einzigen Akkord durchgehend die Spannung hält (und die ist von Swallows Bass-Einleitung an immens). Die nun folgende Ballade „Lazy Afternoon“ ist auch ob ihrer emotionalen Intensität wenig gefährdet, als Entspannungsmusik gedeutet zu werden. Von einem Klassiker, nämlich Steve Swallows „Eiderdown“, wird das Album abgeschlossen – nicht nur die Originalaufnahme des Stücks, sondern hier auch das krönende Ende, in welchem Joe Henderson seine lyrische Seite offenbart und Steve Kuhn seine Verehrung für Bill Evans… (1965/2020)

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