Wie es dazu kam, daß die damals gerade 17jährige Londonerin die Aufmerksamkeit von Aaron Dessner (The National) erregte, wissen wir nicht; doch es war für sie (und uns) ein Glücksfall. Dessner lud sie ein, bei ihm in New York ihr Debütalbum aufzunehmen – in drei Sommerferien nacheinander. Zwischendrin sang sie auf dem The National-Album „I Am Easy To Find“ und ging – wenn es ihre (Schul)zeit erlaubte – mit der Band auf Tour. Dessner half aber nicht nur (behutsam) in Sachen Songwriting, Arrangements und Studiotechnik, sondern nutzte auch seine Kontakte für hochkarätige Begleitmusiker wie Rob Moose (Bon Iver, Perfume Genius) oder Thomas Bartlett (David Byrne, Martha Wainwright u.a.). Weswegen an diesem Erstling nicht nur die Dringlichkeit und Direktheit in Owens Gesang beeindruckt, sondern eben auch alles drumherum: Den Luxus eines so perfekt ausgearbeiteten und umgesetzten Erstlings können sich die wenigsten Debütanten im Singer/Songwriter-Sektor leisten. Man muß Owen freilich nur wenige Takte zuhören, um davon überzeugt zu sein, daß sie es unbedingt verdient hat. Das dachte sich Dessner vermutlich auch, als ihm vor über drei Jahren Owens erste Aufnahmen zu Gehör kamen… (2020)