Rezension
Songtitel? Sind was für Feiglinge. Auf der Bühne präsentierten Can sich zumeist als Jamband; Schmidt, Karoli, Czukay und Liebezeit stürzten sich ohne Netz und Sicherheitsgurte in lange Improvisationen – das Zusammenspiel der Band ist vielleicht nur mit dem der Grateful Dead zu vergleichen, auch wenn die Ergebnisse natürlich von einem ganz anderen Stern kommen. „Mindblowing“ ist das einzig treffende Wort für diese Musik. Das mittlere der fünf schlicht durchnumerierten Stücke ist so lang, daß drei LP-Seiten dafür benötigt werden; langweilig ist es in keiner Sekunde. Die Klangqualität dieses ersten echten Can-Livealbums, das den Anfang einer geplanten Reihe darstellt, ist erfreulich gut: Ein sehr direkter, authentischer Bühnen-Sound, der dem, den das damalige Publikum (überwältigt bis überfordert) aus den Saal-Lautsprechern vernahm, vermutlich sehr nahe kommt und das Konzert nach über 45 Jahren noch einmal erlebbar macht. Über die Höhe der Auflage ist uns nichts bekannt, aber Dreifach-Farbvinyl (orange, tadellos gepreßt) riecht sehr nach Limitierung… (2021)