Rezension
Das deutsche Wort für Pommelhorse ist Pauschenpferd – ein Turngerät, welches bei Manchem traumatische Erinnerungen an den Sportunterricht wecken dürfte. Doch keine Sorge, die fünf Schweizer, die sich diesen seltsamen (und ungooglebaren: man landet nur auf Gymnastikseiten) Namen gegeben haben, sind ganz sicher alles andere als sadistische Turnlehrer. Sondern Musiker, die einen sehr eigenwilligen Umgang mit Elementen aus Jazz, Rock und Elektronik pflegen. Klarinette und Saxophon geben die Richtung vor, ein sphärischer Synthesizer-Klang schickt den Track dann ganz woanders hin, ein treibendes Rockschlagzeug läßt ihn den nächsten Haken schlagen. Überraschende Pausen und ungerade Takte sorgen für weitere Abwechslung auf diesem sehr gelungenen Einstand. Vielleicht hat das letztendlich in seiner Raffinesse doch irgendwie mit Kunstturnen zu tun? Wenn jemand mit so einem Gerät umgehen kann, kann das ja durchaus nett anzuschauen sein… (2012)