Rezension
Die Stimmung auf diesem Album ist eigenartig bis unwirklich: Einerseits ist der schon fast sprichwörtliche Flow der Patterson Hood-Band auch unter den schwierigen Pandemie-Bedingungen (der Großteil des Albums entstand im Lockdown, also nix mit „live im Studio“) vollkommen in Takt; andererseits sind das Unbehagen und die Angst greifbar: Geprägt wurde das zynisch betitelte „The New OK“ nicht nur vom Virus und seinen Auswirkungen, sondern natürlich auch von der Spätphase der Trump-Administration, vom Alltag in einem Land, das an allen Ecken zu brennen scheint und in dem nichts mehr selbstverständlich ist. Seit dieser Momentaufnahme von Amerika im Oktober 2020 ist bekanntlich viel passiert; die Zukunft sieht nicht mehr ganz so düster aus. Obsolet ist dieses Album – nicht das erste deutlich politisch Position beziehende in der Band-Diskographie – aber keineswegs: Songs wie „The Unraveling“, „Perilous Night“, oder „Watching The Orange Clouds“ gehen in ihrer Dringlichkeit weit über tagesaktuelle Bedeutung hinaus! (2021)