Was der chinesische Klavierstar hier versammelt hat, sind – nach eigener Aussage – die Stücke, die in ihm als Kind den Wunsch geweckt hatten, Musiker zu werden. Es sind Stücke unterschiedlichsten Schwierigkeitsgrades und aller Epochen, von Bachs C-Dur-Präludium bis zu Stücken von Max Richter und Yann Tierssen, dazwischen Mozart, Beethoven, Chopin, Grieg, Schumann – nicht alles „Hits“ wie „Für Elise“; es gibt auch Unerwartetes wie Stücke von Clementi oder des bei Klavierschülern eher weniger beliebten Etüdenkönigs Carl Czerny, außerdem Stücke aus dem fernöstlichen Kulturkreis und Folksongs, sogar Scott Joplins „Maple Leaf Rag“. Langs Intention bei dieser Auswahl war auch nicht zuletzt, seine Liebe zum Klavierspiel der nächsten Generation nahezubringen; ein von ihm editiertes, opulentes Notenbuch wird parallel veröffentlicht. Seine Kritiker werden einen weiteren Marketing-Schachzug unterstellen – doch wer dieses Album mit offenen Ohren hört, wird Lang Lang seine Intention glauben müssen: Diese Sammlung ist eine Hommage ans Klavierspiel. Und nicht nur für Einsteiger in die Materie geeignet. (2019)