Rezension

Es gab eine Zeit, da Will Oldhams Output als Songwriter allmählich die Aufnahmekapazität zu sprengen drohte. Insofern mag es erstaunen, daß dies tatsächlich das erste Album seit 2011 mit neuen Songs ist (dazwischen lagen freilich etliche Alben mit Coverversionen oder Neuaufnahmen älterer Songs). Es zeigt denn auch, wie sehr Oldham nicht nur als Komponist, sondern vor allem auch als Sänger gereift ist. Saxophonist/Flötist Jacob Duncan half ihm zudem bei den wunderbaren Arrangements mit Banjo, Fiddle, Pedal Steel und Bläsern, die jeden dieser Songs zu einem fein gearbeiteten Schmuckstück machen. Vom zerschossenen Frühwerk als Palace Brothers ist das schon ziemlich weit entfernt. Nur die Intensität von Oldhams Songs, die hat sich in all den Jahren nicht geändert… (2019)