Rezension
Natürlich war es eigentlich nicht überraschend, daß Williams einen der sechs „Jukebox“-Abende dem Meister widmete. Ihre Songauswahl freilich ist durchaus spannend. Aus dem Frühwerk (nicht ganz, die akustische Erstphase wird ganz liegengelassen) nur „It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry“ und „Queen Jane Approximately“; die 70er werden durch zwei „Blood On The Tracks“-Songs („Idiot Wind“ und „Meet Me In The Morning“) repräsentiert. Dann „Man Of Peace“ („Infidels“), von „Oh Mercy“ „Everything Is Broken“ und „Political World“, gleich drei Tracks vom überragenden 1997er „Time Out Of Mind“ („Not Dark Yet“, „Make You Feel My Love“, „Tryin‘ To Get To Heaven“). Nicht zu vergessen den legendären „Infidels“-Outtake „Blind Willie McTell“. Wer eine Charakter-Stimme hat wie Williams, der muß Songs gleich welcher Herkunft nicht großartig umdeuten, sie werden von selbst zu ihren. So bleibt sie stilistisch meist in etwa da, wo Dylan selbst in den letzten beiden Dekaden stand. But oh! that voice… (2021)