Es gibt auch heute noch Songwriter, bei denen man sich fragt: Wo nimmt der die Songs her, die doch so klingen, als seien sie schon immer da gewesen? Gill Landry ist so einer. Und angesichts seiner Arbeit mit The Old Crow Medicine Show (2005-2015) und vier phantastischen Soloalben seit 2007 kann man ein Album wie dieses hier ob seiner selbst diese Diskographie überragenden Qualität schon fast unheimlich finden. Landrys Quellen liegen offen: Alter Folk und früher Jazz; Mörderballaden und Story-Songs längst vergangener Tage. Aber wie andere Großmeister vor ihm, sei’s Dylan, sei’s Van Zandt oder Cohen, gelingt es ihm, aus diesem altvertrauten Basismaterial Neues zu erschaffen. Dabei entstehen Songs, die, siehe oben, im wahrsten Sinne zeitlos sind. Schlicht grandios. (2020)