Rezension
Als Pianist der legendären Muddy Waters-Band in den 50ern und 60ern war Otis Spann Teil der wohl doch besten Blues-Formation überhaupt – und außer dem Veteranen J.B. Lenoir sicher der einzige Pianist des Genres, der sich so einen Albumtitel hätte erlauben können. Spann war aber nicht nur Pianist und Songwriter, sondern auch beachtlicher Sänger des Blues – was man bei seinem Stammlabel Chess aber irgendwie nicht bemerken wollte. Also sah der Mann sich für seine Solokarriere nach anderen Partnern um und fand sie bei Candid Records, die 1960 sein Debüt veröffentlichten. Begleitet wird er hier nur von Robert Lockwood jr., der vier der 10 Songs singt und ansonsten Spanns Klavierspiel mit seiner ökonomischen Gitarrenkunst zusätzlich veredelt. Wesentlicher Blues-Klassiker, in wieder einmal vorbildlicher Klang- und Fertigungsqualität! (1960/2005)