Das 16. (sechzehnte!) Album der Norwegerin – wieder in ihrer Muttersprache gesungen – dürfte eines ihrer Pop-nächsten sein, wenn es diesbezüglich nicht sogar auf dem ersten Platz steht. Das ist überhaupt kein Nachteil, denn die elektrifizierten Arrangements (selbst Synthesizer sind ausdrücklich erlaubt) verleihen Bremnes‘ Musik zwar eine ungewohnte Leichtigkeit, nehmen ihr aber keine Substanz. Das klappt sogar, wenn sie sich dem Reggae annähert. Da scheint sich jemand gegen das „skandinavische Melancholie“-Image zu wehren – obwohl Kari Bremnes es nicht gänzlich verläßt. Die Texte nämlich (die deutschen Übersetzungen sind auf den Innenhüllen abgedruckt) sind nach wie vor vornehmlich von der nachdenklichen Art. Und der Albumtitel („Schutz“) verweist schließlich auch nicht auf Oberflächlichkeit. Ihre Fans müssen sich hier zwar an ein anderes Klangbild gewöhnen – aber wirklich schwer fällt das nicht! – Die Strange Ways-Vinylversion ist wieder geeignet, audiophile Labels zu beschämen: Sagenhafter Klang, makellose Pressung, Klappcover – für etwa die Hälfte des da sonst üblichen Preises! Einen Vinyl-Only-Bonustrack gibt’s auch noch. (2009)