Rezension

Natürlich ist bekannt, wie gut diese Band war (und ist), auch ohne Neil Young. Aber wirklich populär sind eben nur ihre Alben mit dem großen Kanadier, und bei denen steht außer Frage, wer die Platten letztlich prägt. Auf ihrem 1971er Debüt (eigentlich ihr zweites Album; das erste hatte die Kernbesetzung 1968 als The Rockets eingespielt, kurz darauf begegneten sie Young) bestand sie glänzend für sich selbst! Erfahrene Sänger hatte sie ja auch genug: Danny Whitten, Billy Talbot und Ralph Molina hatten in den frühen 60ern schließlich als Vokaltrio angefangen. Als Songwriter glänzte hier neben Gastmitglied Nils Lofgren vor allem Whitten; dessen Heroin-Überdosis keine zwei Jahre später bedeutete einen nach wie vor zu wenig beklagten Verlust für die Musikwelt. Ein großes, immer noch unterschätztes Werk zwischen Garagenrock und Americana, in letzterer Hinsicht den Meister-Alben von The Band beinahe ebenbürtig! (1971/2021)