Nur wenige vereinen in ihrer Musik Gegensätze so konsequent und gekonnt wie der Sänger, Violinist, Songschreiber und Arrangeur Patrick Wolf. „The Bachelor“ bringt Folk und Industrial zusammen, klingt manchmal wie eine Glam Rock-Version der Tindersticks, manchmal wie Antony And The Johnsons in bunt, dann wie Nine Inch Nails in Pop. Himmelreich im einen, tiefste Hölle im nächsten Moment; hier Hippie-Folk-Fest, da Großstadt-Disco. Wolfs Gespür für eingängige Melodien ist dabei so beeindruckend wie seine Stimme, deren Bariton zwangsläufig Assoziationen zu Scott Walker weckt. Der gehört auch gewiß zu den Vorbildern des Künstlers. Ebenso wie David Bowie, dessen Früh- und Mittsiebziger Werk hier auch immer wieder aufscheint. Aber Wolf ist kein Epigone: Diese Musik hätte vor 30, 40 Jahren nicht entstehen können. Niemand hätte sie verstanden. (2009)