Die Stimmen der drei Musiker schweigen auf dem ACT-Debüt der Norweger (nach fast einem Jahrzehnt auf dem Avantgarde-Jazz-Label Rune Grammofon), und die Elektronik wird äußerst behutsam eingesetzt. So ist „Sunset Sunrise“ (benannt nach den kalifornischen Sunset Studios, wo es aufgenommen wurde) denn ein beinahe klassisches Klaviertrio-Album geworden, musikalisch fest verankert in der nordischen Tradition: Das Esbjörn Svensson Trio klingt an, Jan Garbareks ECM-Alben aus den 70ern, aber auch Edvard Griegs „Lyrische Stücke“. Das ist freilich nicht alles, Jazz ist schließlich kein regionales Phänomen: Jarrett findet sich ebenso, und auf „Steelpants“ klingt das Trio fast wie eine Post Rock-Band der Chicagoer Schule. Eintönigkeit gibt es mithin auch auf diesem fünften Album von Pianist Morten Qvenlid, Bassist Roger Arntzen und Schlagzeuger Pål Hausken nicht, trotz gemäßigter Tempi und überwiegend gedeckter Farben: In The Country bringen den Jazz auf gänzlich unaufdringliche Weise voran… – Hervorragende Arbeit leistete abermals Toningenieur Ryan Freeland (der für seine Arbeit schon drei Grammys kassieren konnte): Das Klangbild ist äußerst präzise und läßt der Musik viel Raum zur Entfaltung! (2013)