Rezension
Anders als sein vergleichsweise konservativer Kollege Henry Mancini war Lalo Schifrin immer an Neuerungen interessiert, die er dann sehr experimentierfreudig in seine Musik einbaute. Sein zweites Album für das Dot-Label (nach „Music From Mission: Impossible“!) war diesbezüglich eine echte Spielwiese; ein Album, das die Grenzen des Easy Listening definitiv sprengt. Wir hören Rock-Zitate, geradezu zappaeske satirische Momente, dazu ein (vorsichtig formuliert) ausgefallenes Instrumentarium von Piccolo-Flöten über Tablas bis Synthesizer (neben dem üblichen Gerät). Trotzdem ist das keine der in den 60ern so verbreiteten Soundeffekt-Platten, die sich spätestens beim dritten Hören totgelaufen haben: Dafür hat Schifrin einfach zu viele gute Ideen – und zuviel musikalisches Gespür. Denn trotz aller absurden Einfälle läßt sich dieses Album erstaunlich gut durchhören, auch wiederholt (es dauert sowieso einige Zeit, bis man alles entdeckt hat!). Die klangliche Seite (Speakers Corner-Reissue!) stimmt selbstredend auch. (1968/2005)