Polish Chamber Orchestra

Encores (Bach / Händel / Telemann / Mozart)

Weitere Interpreten:  Leitung: Jerzy Maksymiuk
Label/AN:  MDG, 12119821
Format:  LP 180g

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Rezension

„Stellt sich ein natürlicher Klangeindruck ein, ist die Frage nach dem Zustandekommen der ‚Lifehaftigen‘ zweitrangig.“ Die ist ein Credo des Detmolder Edel-Labels Musikhaus Dabringhaus & Grimm, kurz MDG. Für manchen Analogpuristen eine schwer zu akzeptierende Wahrheit, denn das Label setzte früh auf Digitaltechnik – und erzielte doch Spitzenergebnisse, wie diese seit sehr langer Zeit erste Vinylveröffentlichung ebenso belegt wie die über 1000 CD- und SACD-Produktionen der Firma. Die Aufnahme fängt hier jedesmal schon mit der Wahl des Aufnahmeortes an, dann folgt die ideale Aufstellung erst der Musiker, dann der Mikrophone. Die Akribie, mit der dabei vorgegangen wird, ist wohl auf jeder MDG-Veröffentlichung hörbar. Diese hier ist ein Klassiker des Labelkatalogs, dabei im Grunde ein Zufallsprodukt: Die Aufnahme mit dem Polnischen Kammerorchester (uns wohlbekannt durch die freilich viel später entstandenen Aufnahmen des Tacet-Labels), für die das MDG-Team damals (im September 1984) nach Warschau gereist war, lief so glatt, daß man noch reichlich Zeit übrig hatte – und die wurde genutzt, um einfach noch ein paar Zugabe-Stücke aus dem Repertoire des 1972 gegründeten Ensembles einzuspielen. Eine federnde „Kleine Nachtmusik“, von Mozart außerdem das Divertimento KV 137, ein Cellokonzert von Carl Philipp Emanuel Bach, die Suite BWV 1067 von dessen Vater, von dessen exakten Zeitgenossen Händel die Ouvertüre zur „Königin von Saba“ und ein Concerto Grosso (op. 6 Nr. 10), schließlich von Telemann die „Ouvertüre a la Pastorelle“ TWV 55 F 7. Die leichte Eleganz, mit der das polnische Orchester unter seinem damaligen Dirigenten und Gründer Jerzy Maksymiuk diese Stücke gestaltet, gibt die vorbildliche Aufnahme in jeder Nuance wieder – nicht effekthascherisch-spektakulär, sondern absolut natürlich. Audiophile Glaubenskriege sollte man darüber vergessen – und lieber darauf hoffen, daß dieser ersten MDG-Vinylscheibe dieses Jahrtausends noch viele weitere folgen… schließlich ist der Katalog auch in musikalischer Hinsicht äußerst reich an Schätzen! (1985/2017)

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