Rezension
Man hatte nicht mehr wirklich damit gerechnet – aber anläßlich des Jubiläums ihres legendären Debüts (eines der absolut grundlegenden Hip Hop-Meisterwerke) fand der Tribe nach 17 Jahren wieder zusammen. Und beschloss, doch noch einmal ins Studio zu gehen. Es wird das letzte Mal gewesen sein, denn Kernmitglied Phife starb während der Produktion an den Folgen seiner Diabetes, das Album ist ihm gewidmet. Doch unabhängig von diesem tragischen und traurigen Umstand, gelang es dem Tribe, seiner großartigen Diskographie der Jahre 1990 bis 1998 ein gleichwertiges Hauptwerk hinzuzufügen. Fraglos ist das der Hip Hop der 90er, doch klingt er niemals verstaubt, sondern so frisch, als wäre „People’s Instinctive Travels…“ eben erst erschienen. Wenn einer weiß, wie man ein Hip Hop-Album macht, dann ist das eben Q-Tip, und da macht ihm auch kein Kanye West oder sonst jemand der Folgegeneration (von der wohl kaum jemand den starken Einfluß von ATCQ leugnen würde) etwas vor. Kanye ist denn auch einer der vielen Gäste dieses großartigen Albums, neben alten Freunden wie Busta Rhymes und Dexter Mills alias Consequence oder jüngeren Fans wie Kendrick Lamar oder Anderson Paak. Und genrefremden Bewunderern wie Elton John und Jack White. Es ist natürlich Q-Tip, der dafür sorgt, daß trotz eines solchen Aufgebots ein erstens absolut homogenes und fließendes und zweitens fantastisches Album entstehen konnte. Letztmalig, leider. (2016)