Der Kanadier ist als Arrangeur für andere gut beschäftigt, daher sind die Abstände zwischen seinen eigenen Alben groß. Umso erfreulicher, wenn er dann wieder eines aufnimmt. Und dieses ist möglicherweise sein bestes bislang, was angesichts der Meisterwerke „Heartland“ (2010) und „In Conflict“ (2014) schon eine Aussage ist. Mit einer Kurzkritik wird man ihm sicherlich nicht gerecht – dies ist Musik, in der man auch beim 50. Hören noch Neues entdecken wird. Doch so komplex und feingliedrig Palletts Streicher- und Bläser-Architektur auch sein mag, so unmittelbar eingängig ist sie: Vielleicht nicht so wie ein Beach Boys-Song, aber jeder Hörer einigermaßen anspruchsvoller Popmusik dürfte hier sofort Zugang finden – und seine helle Freude an Palletts Klangfarbenspielen haben. Wobei „Islands“ nicht nur diese bietet, sondern auch reichlich tragfähige Melodien und nicht zuletzt Texte, die eine seltene Balance aus schwarzem Humor und lebensbejahendem Humanismus halten. Ein Album für den persönlichen Pop-Olymp, soweit es den Autor dieser Zeilen betrifft…! (2021)