Rezension
Muß man Element Of Crime-Fan sein, um diesen (eigentlich überfälligen) Ausflug in den Jazz von Bandleader und Trompeter Sven Regener, Pianist Ekki Busch und Schlagzeuger Richard Pappik zu lieben? Nicht zwingend, hilfreich ist es schon. Denn wer mit der Band nicht vertraut ist, reine Jazz-Hörer vor allem, werden diesen merkwürdigen Interpretationen von Monk-, Coltrane-, Parker-, Gillespie- und anderen Standards, die allesamt irgendwie nach Oldtime-Jazz klingen, vielleicht etwas ratlos gegenüberstehen. Wer allerdings diesen etwas schlingernden, trotzig-melancholischen EOC-Groove kennt und liebt, wird dieses Album sofort ins Herz schließen. Ebenso wie jener ist Regeners Trompetenton sofort identifizierbar – er ist hier erstmals tonangebend auf Albumlänge anstelle punktueller Soli, und er trägt. Möglich und wahrscheinlich, daß dieses Seitenprojekt aus einer Corona-Laune heraus entstanden ist; eine ebenso charmante wie willkommene Ergänzung zur Banddiskographie ist es dennoch. (2021)