Rezension
Aus seiner Spiritualität hat der Sänger nie ein Hehl gemacht, insofern ist es schon fast erstaunlich, daß er erst jetzt, mit Mitte 50, ein Gospel-Album aufgenommen hat. Ein recht originelles im Übrigen: Zum einen singt er zwar einige der bekannten Traditionals der Gattung, bereichert sie aber mit mehreren eigenen Songs. Und seine Interpretationen sind zwar auch mal puristisch, erinnern oft aber auch an den Soul eines Stevie Wonder (ca. Mitte der 70er) oder an den R’n’B der 80er, für den Connick ja schon mehrfach seine Liebe bekundet hat. Daß der Mann ganz nebenbei einer der besten lebenden Jazz-Sänger ist, kann man ebenfalls hören. Die gar nicht so wenigen Instrumente hier hat er übrigens alle selbst gespielt, denn das Album entstand in seinem eigenen Studio während des Lockdowns. Würde man freilich nicht vermuten, wenn man es nicht wüßte. Ein sehr spannender und kreativer Umgang mit einer der uramerikanischsten musikalischen Gattungen. (2021)