Rezension

„The Diary of Nathan Adler or The Art-Ritual Murder of Baby Grace Blue. A Non-Linear Gothic Drama Hyper-Cycle.“ Das ist ein ziemlicher Brocken von einem Untertitel, und das Album selbst ist es auch – es ist durchaus nachvollziehbar, daß es damals eine gekürzte Version titels „Tales From The Outside“ gab (vorliegende Edition ist die erste vollständige Einzel-Ausgabe auf Vinyl!). Bowie nahm auf diesem düsteren, dystopischen Werk die Zusammenarbeit mit Brian Eno wieder auf, das „1.“ im Titel deutet auf eine geplante weitere Trilogie hin. Bei der Vertonung des inhaltsschweren Konzeptwerkes bedienten sich Bowie und Eno bei u.a. Industrial, Techno, Ambient, Acid Jazz und Jungle, doch die auf den beiden vorangegangenen Alben wahrnehmbaren Bezüge auf die eigene Vergangenheit kommen ebenso vor. Ein Großwerk fraglos, doch man benötigt Kondition, wenn man es durchhören will. Die Fortsetzungen blieben aus. (1995/2022)