Rezension
Sicherlich eines der merkwürdigsten Alben der Diskographie, schon von der Entstehungsgeschichte her. Eigentlich hätte das nämlich gar kein Hazlewood-Album sein sollen, sondern eines von Lees Langzeit-Kooperateur Larry Marks, Produzent und Arrangeur bei Hazlewoods LHI-Label. Der hatte 1970 die Idee gehabt, ausgewählten Lee-Songs ein zeitgemäßes, funkiges und entsprechend bläserstarkes Gewand zu geben, gesungen hatte er die Songs in diesen Neuarrangements allerdings selbst. Inzwischen dauerhaft in Schweden niedergelassen, nahm sich Hazlewood das LHI-Archiv vor, fand das Album, entfernte Marks‘ Vokalparts und sang selbst dazu. Was ganz erstaunlich gut funktionierte, wiewohl das 1972 auf dem schwedischen Viking-Label veröffentlichte Werk kaum Abnehmer fand… – Light In The Attic kredenzt es hier nicht nur neu gemastert (John Baldwin) und gewohnt liebevoll editiert (Klappcover und ausführliches Booklet), sondern auch ergänzt um Marks‘ Originalaufnahmen nebst Akustik-Demos, insgesamt 30 Songs! (1972/2024)