Rezension
Im Jahre 1975 überquerte Rod Stewart den Atlantik, nahm ein entsprechend betiteltes Album auf und stieg in Erfolgsregionen auf, die jede Qualitätskontrolle überflüssig machte. Die Konsequenzen davon sind bekannt, aber sie stellten sich ja nicht umgehend ein. Die ersten Alben bei seinem neuen Label Warner Music zeigten zwar deutliche stilistische Veränderungen (die britischen Folk-Einflüsse verschwanden vollends, spätestens das zweite amerikanische Album war ein vollständiges Bekenntnis zum Pop), doch qualitativ läßt sich weder an „Atlantic Crossing“ noch an „A Night On The Town“ rütteln; „Foot Loose & Fancy Free“ und „Blondes Have More Fun“ sind mindestens noch große Chartmusik. Das Sahnestück dieser Box freilich ist die Bonus-LP mit Outtakes des besagten Zeitraumes: Das einleitende Songtrio aus „Holy Cow“, „To Love Somebody“ und „Return To Sender“ mit Booker T. & The MG’s als „Begleitband“ ist schlicht göttlich. Das große klassische Soul-Album, das in ihm steckte, hat Stewart ja leider nie aufgenommen, hier erfährt man, wie es hätte klingen können. (2021)