Rezension
Den Cellisten Fried Dähn kennen wir bereits von einer der spannendsten Veröffentlichungen im flavoredtune-Katalog („Now & Then“, FTR361309). Für dieses Album hat er sich mit dem Gitarristen Thomas Maos (gleichfalls kein Unbekannter in der Avantgarde-Szene) zusammengetan. Die Grenzen zwischen Musik und Geräusch sind abermals fließend, die klanglichen Möglichkeiten des von Dähn entwickelten Electrocellos scheinen unbegrenzt. Insbesondere die titelgebende Suite der zweiten Seite fasziniert; sie besteht aus sieben Sätzen mit jeweils exakt drei Minuten Länge. In denen einem so ziemlich alles begegnen kann, was man sich an Musik und Sound vorzustellen in der Lage ist, von indischer Raga-Motivik über Fusion-Improvisation und Rock-Riffs bis hin zur reinen Klang-Installation. Letztenendes ist das so wenig kategorisier- wie beschreibbar; fest steht: man hört bis zum Ende der 21. Minute gebannt zu! – Michael Fetscher sorgte wie üblich für vorzügliche Klangqualität bei dieser außergewöhnlichen Vinyl-only-Produktion. (2022)